Weinlager Lohnsheim

  • Hochbau
  • Eiffage Infra-Südwest
  • Projektupdate

Bauen mit Fingerspitzengefühl. Was im Frühjahr 2024 noch nach vergangener Landwirtschaft aussah, ist inzwischen zur modernen Lagerstätte für Wein auf höchstem technischen Niveau geworden. 

Auf dem Weingut Trautwein entstand aus sanierungsbedürftigen Scheunen durch das Team der Eiffage Infra-Südwest in den vergangenen Monaten ein neues Außentanklager samt Weinlagerhalle – mit anspruchsvoller Bauleistung auf kleinstem Raum. 

Abriss und Vorbereitung
Zunächst wurde das Bestandsgebäude inklusive der alten Scheunen vollständig rückgebaut. Insgesamt fielen dabei 700 m³ Betonabbruch an. Im Anschluss wurden rund 3.000 m³ Erde ausgehoben und entsorgt, teils unter erschwerten Bedingungen: Der Baugrund war durchsetzt von Lehm und Kalkstein und wies eine starke Durchfeuchtung auf – keine einfache Ausgangslage für die anstehenden Gründungsarbeiten.

Gründung und Baugrundverbesserung
Zur Stabilisierung des Untergrunds kamen rund 1.000 m³ Mineralgemisch zur Baugrundverbesserung zum Einsatz. Anschließend wurden 300 Mikropfähle mit einer Länge von bis zu 12 m gesetzt, um die notwendige Tragfähigkeit sicherzustellen – eine massive Maßnahme, die angesichts der anspruchsvollen Bodenverhältnisse unerlässlich war.

Massive Konstruktion – präzise geplant

Der eigentliche Baukörper ist ein Meisterstück aus Beton und Stahl: Mehr als 1.000 m³ Stahlbeton und 180 t Baustahl kamen zum Einsatz. Die Fertigteilwände wurden als Sandwichsystem mit integrierter Wärmedämmung gefertigt – auf einer Gesamtfläche von 1.300 m². Dazu kommt eine 710 m² große Dacheindeckung aus Trapezblech mit 200 mm Mineraldämmung. Die Bedingungen auf dem Baufeld waren dabei herausfordernd: Das Gelände entsprach exakt der bebaubaren Fläche – nur wenig Lagerflächen standen zur Verfügung. Zeitgleich mit den Betonarbeiten mussten die Edelstahltankanlagen aufgestellt werden – eine logistische Herausforderung.
Ein besonderes Highlight: die millimetergenaue Einpassung der Fertigteile im Bereich der Grenzbebauung. In manchen Bereichen betrug der Abstand zum Nachbargebäude gerade einmal 9 mm – hier war absolute Präzision gefragt. Auch die Unterfangung angrenzender Bestandsbauten erforderte Erfahrung und Feingefühl. Insgesamt wurden dabei 200 m³ Unterfangungsbeton eingebracht.

Ein Bauprojekt der besonderen Art
Mit einem Weinfassungsvermögen von bis zu 4 Mio. l wird die neue Anlage künftig einen wesentlichen Beitrag zur Lagerung und Verarbeitung hochwertiger Weine leisten. Das Zusammenspiel aus technischer Komplexität, begrenztem Raumangebot und logistischem Feingefühl macht dieses Projekt zu einem Paradebeispiel für das, was unsere Teams leisten können – mit Kompetenz, Engagement und viel Liebe zum Detail.

Zahlen, Daten, Fakten
• 300 m Grundleitungen
• 1.000 m Erdungsleitungen
• 1.000 m Kampfmittelsondierung
• 530 m² Pflasterfläche, angepasst an die historische Altstadtsituation im Einfahrtsbereich der Halle